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Old February 9th, 2010 #49
alex revision
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150 Millionen Dollar für Holocaust-Überlebende?

Aktualisiert am 08.02.2010

Mit einem Bankenvergleich von 1,25 Milliarden Dollar ging für die Schweiz der Konflikt um die nachrichtenlosen Vermögen zu Ende. Für das noch nicht verteilte Geld gibt es Vorschläge.

http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/...story/10859378

Rund 150 Millionen Dollar, die aus dem Bankenvergleich von 1998 übrig geblieben sind, sollen nach Meinung von Stuart Eizenstat an bedürftige Überlebende des Holocausts verteilt werden. Wie Eizenstat, Sonderbeauftragter der amerikanischen Regierung in Holocaust-Fragen, in einem Interview mit der jüdischen Zeitschrift «Tachles» erklärte, hat er dies in einem Brief an Richter Korman angeregt, der für den Vergleich zuständig ist.

Mit dem Bankenvergleich war im August 1998 der Streit zwischen der Schweiz und jüdischen Organisationen um nachrichtenlose Vermögen auf Konten von Holocaust-Opfern beigelegt worden. Die Grossbanken UBS und CS zahlten 1,25 Mrd. Dollar in einen Fonds, wofür alle Klagen fallen gelassen wurden. Bis Ende 2009 waren davon 1086 Millionen an insgesamt 451'770 berechtigte Personen ausgezahlt worden.

Da rund ein Viertel der Holocaust-Überlebenden in den USA in Armut oder in höchst bescheidenen Verhältnissen lebten - und New York seien es sogar über ein Drittel - solle der Rest des Vergleichs an sie verteilt werden, riet Eizenstat. Er hatte schon in den Neunzigerjahren im Streit um die Rolle der Schweiz im Zweiten Weltkrieg die amerikanische Regierung vertreten.

Mehr Geld für Konteninhaber

Allerdings gibt es noch andere Vorschläge für die Verwendung des restlichen Vergleichsbetrages. Helen Juntz, ein Mitglied der früheren Bergier-Kommission, die das Verhalten der Schweiz im Zweiten Weltkrieg untersuchte, hat laut Eizenstat eine Aufstockung der Gelder für Inhaber nachrichtenloser Konten vorgeschlagen.

Von der 1,25 Mrd.-Dollar-Vergleichssumme waren 800 Millionen für die Befriedigung von Ansprüchen auf nachrichtenlose Vermögen reserviert worden. Bis Ende 2009 wurden 570 Millionen an über 17'800 Antragsteller ausbezahlt. Juntz vertritt die Ansicht, dass die Konten mehr wert waren als im Vergleich definiert.